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Kooperativ ist am besten

Wider die Krise der Wissenschaft

„Es ist nicht genug verlangt, wenn man vom Theater nur Erkenntnisse, aufschlußreiche Abbilder der Wirklichkeit verlangt. Unser Theater muß die Lust am Erkennen erregen, den Spaß an der Veränderung der Wirklichkeit organisieren.“

Bertolt Brecht: Notate zu Katzgraben, GA 25, S. 418.

Die Universität sollte ein Ort der Lern-, Gestaltungs- und Kooperationsfreude sein.

Ein praktisches Beispiel ist der solidarische Kampf für die Zukunft. Dadurch wird die produktive Überwindung gesellschaftlicher Dekadenz manifest.

Noch aber und seit Jahrzehnten sind die Hochschulen chronisch unterfinanziert. Gesellschaftliche Konkurrenz und Kommerz sollen so – renditegläubig – gegen die emanzipatorische Dynamik von demokratischer Bildung und kritischer Wissenschaft verteidigt werden. Nicht allein die Studierenden wurden und werden dafür betriebswirtschaftlich traktiert.

Fast ein Viertel der Einnahmen der Uni sind mittlerweile sogenannte „Drittmittel“. Denen jagen ganze Mitarbeiterkohorten in aufwendigen, intransparenten Verfahren entfremdet nach. Doch auch diese sogenannt leistungsorientierte Mittelvergabe steht zunehmend in der Kritik: „Damit wird der Hochschullehrer überall dort, wo Forschung aufwendig ist [...] von Drittmittelgebern abhängig. Der zentrale Drittmittelmonopolist aber ist – die DFG (Deutsche Forschungsgemeinschaft). Das kann eine ins Persönliche reichende Abhängigkeit erzeugen [...] Dementsprechend gewinnt die festgelegte wissenschaftspolitische Ausrichtung der DFG eine klare Lenkungsfunktion. Werden dort interdisziplinäre Projekte, industriell verwertbare oder solche der Lebenswissenschaften bevorzugt, so werden die Antragsteller folgen.“ (Roland Reuss, Volker Rieble: „Die freie Wissenschaft ist bedroht“, F.A.Z. 18.10.2011.)

Die strukturelle Verwandtschaft dieser Vorgänge zur stupiden Leistungsüberwachung im Ba/Ma-System, zu Studiengebühren und technokratischem Hochschulmanagement ist offenkundig. Wir sitzen im selben Boot. Darum: Solidarität und erweiterte Ansprüche anstelle der Widerspenstigen Zähmung! Die kollektive Souveränität wächst mit dem Engagement für friedliche, demokratische, soziale und erfreulich kultivierte Lebensverhältnisse. Gemeinsam für wissenschaftlich verantwortliche Lernbedingungen, die demokratische Vitalität der Universität und entsprechend bedarfsgerechte öffentliche Mittel einzugreifen, sollte eine neue Kultur aufgeklärter Kooperation dauerhaft konstituieren. Diese Anteilnahme, an den Kolleginnen und Kollegen und am Ganzen, erweitert den Horizont. Mit neuer Aufmerksamkeit sind die spröden Gebote der neoliberalen Ära in Bewußtsein und Praxis täglich tätig überschreitbar.

„Nukleus
Das Zentrum jeder Wissenschaft
Sei, wie der Mensch sich selber schafft.“