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Mentalitätswechsel

Eine Zwischenbilanz

„»Schulden sind ein bisschen wie Gott«, sagte das Känguru. »Wenn man nicht dran glaubt, muß man sie nicht fürchten.« [...] »Wenn jetzt zum Beispiel alle so tun würden, als hätte Berlin keine Schulden mehr, dann hätte Berlin auch keine Schulden mehr.«
»Ja«, sage ich, »aber warum sollten das die Gläubiger tun?«
»Das ist das Schöne daran«, sagt das Känguru. »Es reicht, wenn’s die Schuldner tun.«“

Marc-Uwe Kling, Die Känguru-Chroniken, Berlin 2009.

Das goldene Kalb – ein heidnischer Brauch – gehört immer noch zum modernen Glaubensbestand. Nach wie vor sollen 99 Prozent der Bevölkerung drum herum tanzen. So ein Unfug.

Mit dem „Kampf um die Zukunft“ – gegen angedrohte Kürzungen und für eine humanistische Wende in der (Wissenschafts-)Politik – ist die Universität seit dem letzten Jahr Teil einer wachsenden weltweiten Bewegung zur Überwindung neoliberaler Mythen und Konkurrenzgebote. Das bringen auch die Debatten und Beschlüsse des Akademischen Senats (AS) aus dem Jahr 2011 zum Ausdruck. Der AS ist das demokratisch gewählte, gruppenübergreifende, gesamtuniversitäre Gremium der Akademischen Selbstverwaltung.

Im vergangenen Jahr sind mit seiner (auch initiierenden) Beteiligung erhebliche Fortschritte gelungen: Von der Teilhabe an der Bewegung für „Bildung und Kultur für Alle“ (statt schwarz-grüner Depression), über die Formulierung humanistischer Reformziele für die Universität und die Wissenschaftspolitik des neuen Senats, durch den engagierten solidarischen Kampf für Verbesserungen (für Gebührenfreiheit, bedarfsdeckende Hochschulfinanzierung, echte Studienreform, Demokratisierung und verantwortungsvolle Wissenschaft) und mit der Perspektive einer erfreulichen Zukunft für Alle.

Gegen die Politik des „Teile und Herrsche“ sowie des damit verbundenen „Klimas der Angst“ wird also global, lokal und universitär zunehmend rationaler Unmut und solidarische Aktivität gesetzt.

Dieses Engagement sollte auch dieses Jahr fortgesetzt und verbreitert werden.

Motor dieser Entwicklung sind, nicht nur an der Universität, kritisch aktive Studierende. Welche Kontroversen, Diskussionen und Beschlüsse sowie universitären Aktivitäten im letzten Jahr sind für den weiteren „Kampf um die Zukunft“ relevant?

Wie findet der Mentalitätswechsel Ausdruck in materiellen Verbesserungen?

Was haben wir eigentlich im Akademischen Senat gemacht? Und was ist das überhaupt?

Nachzulesen ist dies im Einzelnen in unserer Broschüre zur Arbeit im Akademischen Senat http://www.bae-hamburg.de/broschueren.html.

Demokratie ist, das Unzumutbare gemeinsam zu überwinden – durch Kritik, Anteilnahme, Verständigung und die stete solidarische Entwicklung der Gesellschaft.

Ändern wir unseren Alltag!