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Kritisch und solidarisch – den Alltag in Frage stellen
„Aus dem jetzt vorgelegten Haushaltsplan der Wissenschaftsbehörde geht hervor, dass die zusätzlichen Bundesmittel dort zwar als Einnahmen verbucht werden. Zusätzliche Ausgabenanstiege sind allerdings nicht erkennbar. Stattdessen soll die Einsparverpflichtung der Wissenschaftsbehörde (»globale Minderkosten«) sogar von 5,2 auf 13,6 Millionen Euro steigen. Insgesamt gehen die Planungen des Senats davon aus, dem Wissenschaftsressort 2015 rund 31 Millionen Euro weniger Geld gegenüber den vergleichbaren Zahlen des laufenden Jahres zur Verfügung zu stellen.“
Jens Meyer-Wellmann und Andreas Dey, BAföG-Millionen fließen an Hamburger Hochschulen vorbei, Hamburger Abendblatt vom 26. August 2014, html.
„Me-ti sagte, Hunger ist ein schlechter Koch.“
Bertolt Brecht, Me-ti: Buch der Wendungen.
Schmalhans ist Küchenmeister – die Hochschulen sollen knapp und knapper gehalten werden: Obgleich der Bund die Länderausgaben für das BAföG künftig übernimmt, sollen diese frei werdenden Mittel in Hamburg nicht für Bildung und Wissenschaft eingesetzt werden. Darüber hinaus sollen die Hochschulen noch mehr Sparleistungen erbringen. Die chronische Unterfinanzierung wird somit gesteigert fortgesetzt. Finanz- und gesellschaftspolitische Restriktion soll als „gutes Regieren“ gelten.
Gegen die Interessen der Handelskammer ist eine demokratische, soziale und zivile, das heißt menschenwürdige Entwicklung zu realisieren. Darin besteht auch der nützliche Sinn der Wissenschaften.
Hamburgs Hochschulen bereiten derzeit einen „Heißen Herbst“ vor, um die Unterfinanzierung zu beheben, damit die Hochschulen ihren Beitrag für Frieden, internationale Solidarität, demokratische Partizipation, Gesundheit, Nachhaltigkeit, Aufklärung und die Kultivierung der Gesellschaft leisten können. Wer will da schon Nein sagen, außer dem politischen Senat?
In diesem Zusammenhang wird auch eine gründliche Hochschulreform unternommen. Die Bildung mündiger Persönlichkeiten bedarf allerdings gleichwohl ausreichend Studienplätze in Bachelor und Master. Ebenso sollte in einer weiteren Stufe der Veränderung des Hamburgischen Hochschulgesetzes eine Erweiterung der demokratischen Partizipation in den Wissenschaften gefaßt werden. (Die Wahl zur Hamburgischen Bürgerschaft steht vor der Tür.)
So gewinnt die Hochschulreform Mittel, Sinn und Verstand.
Hinaus aus der Enge!
„Und wenn jeder im Volke in den Stand gesetzt ist, sich alle beliebigen Kenntnisse zu erwerben, werdet ihr bald auch ein intelligentes Volk sehen.“