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„Früchte des Zorns“

Literatur und Film zur historischen und aktuellen Weltwirtschaftskrise

„Ja, versuchen Sie’s nur mal mit der Freiheit. Es hat mal einer gesagt, man ist gerade so frei, wieviel Geld man hat, um dafür zu bezahlen. (…) Geschäft ist, wenn einer immer den anderen bescheißt.“

John Steinbeck, „Früchte des Zorns“, 1939.

Die Weltwirtschaftskrise (ab 1929) in den USA: John Steinbecks Roman „Früchte des Zorns“ (1939) und der gleichnamige Film (1940) thematisieren Elend und Fluch(t) der US-amerikanischen Landbevölkerung zu dieser Zeit der „großen Depression“.

Der älteste Sohn Tom Joad kommt nach mehrjähriger Haft wegen eines Totschlags zurück zu seiner Familie, die eine Farm in Oklahoma hatte – das Farmhaus findet er verlassen vor. Dort trifft er auf den ehemaligen Prediger Jim Casy und einen Nachbarn, der ihm die Geschichte der Farmer während seiner Abwesenheit erzählt. Die Farmerfamilien wurden sukzessive durch die Großgrundbesitzer von ihrem Land vertrieben. Auch die Familie von Tom Joad muß deshalb Oklahoma endgültig verlassen. Auf Handzettel hin, durch die gut bezahlte Arbeit als Landarbeiter in Kalifornien versprochen wird, macht sich die Familie wie hunderttausende andere mit einem schrottreifen Lastwagen auf den Weg nach Westen.

Aber im idealisierten Kalifornien erwarten die Familie sowie alle anderen Migranten statt der erhofften gutbezahlten Arbeit wirtschaftliche Ausbeutung, Hunger und Anfeindung durch die dortige Bevölkerung. Lediglich ein autonom verwaltetes Migrantenlager verschafft der Familie für eine kurze Zeit Erholung. Als der kritisch gewordene Jim Casy, der sich Streikenden anschließt, von Hilfstruppen der Grundbesitzer erschlagen wird, begeht Tom aus Rache einen zweiten Totschlag. Im Folgenden übernimmt Tom die politischen Auffassungen des einstigen Wanderpredigers, verlässt die Familie – auch, um diese durch seine Tat nicht zu gefährden – und widmet sich dem Kampf für die Rechte der Migranten bzw. der arbeitenden Menschen.

„Wenn du Ursachen von Ergebnissen unterscheiden kannst, wenn du weißt, daß Paine, Marx, Jefferson, Lenin Ergebnisse, nicht Ursachen waren, wirst du vielleicht am Leben bleiben.“

John Steinbeck, „Früchte des Zorns“, 1939.

Die politische Antwort auf die Weltwirtschaftskrise in den USA war der „New Deal“ des reformerisch handelnden Präsidenten Franklin Delano Roosevelt (im Amt von 1933-1945).

Aus der Geschichte und ihrer künstlerischen Verarbeitung läßt sich lernen:

Filmabend:
»Früchte des Zorns«

ein Film von 1940 (USA),
Nach dem gleichnamigen Roman von: John Steinbeck,
Regie: John Ford,
Hauptrollen: Henry Fonda als Tom Joad, Jane Darwell als Mutter Joad, John Carradine als Jim Casy.
Eine Einführung zum Werk mit historischer Einordnung gibt
Dr. Wolfgang Beutin
Literaturwissenschaftler, Dozent und Autor.
Dienstag, den 9. Dezember 2014, um 19.00 Uhr,
im Raum 206 im Gebäude der Erziehungswissenschaft (PI), Von-Melle-Park 8.