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Die lernende Stadt
Filmsichtveranstaltung mit „Citizen Kane“
„Aber sollte die ganze Stadt sich wirklich nach einer solchen Jahrhundertentscheidung [Nein zur Olympiabewerbung Hamburgs für 2024] vollständig der Manöverkritik enthalten? Gibt es nichts, das Politik, Wirtschaft, Medien, Verbände aus all dem lernen können? Nichts über die Entfremdung zwischen Volk und Eliten, über das Verhältnis Parlament und direkter Demokratie?“
Jens Meyer-Wellmann, „Olympia? War da was? Wie Scholz sein größtes Debakel schönredet“, Hamburger Abendblatt („Die Woche im Rathaus“), 5./6. Dez. 2015, S. 14.
„Nichts hingegen ist ernsthafter als der Zorn schöner Augen.“
Gotthold Ephraim Lessing, „Laokoon“, 1766.
Das Referendum zum Groß-Event Olympia 2024 in Hamburg hat ein Nein ergeben.
Damit sind Handelskammer und Senat – mit Unterstützung von Medien, Parteien und Verbänden – gescheitert. Das Votum ist ein Ausdruck sozialer Demokratie. Die „Eliten“ müssen sich nun berichtigen. Die Stadtentwicklung verlangt andere Akzente (Soziales, Gesundheit, Bildung und Kultur).
„Citizen Kane“ („Bürger Kane“) ist ein US-amerikanischer Spielfilm (1941) des Schauspielers und Regisseurs Orson Welles (1915-1985), der in Schwarz-Weiß-Ästhetik das Leben des fiktiven Medienmagnaten Charles Foster Kane nachzeichnet. Diese Figur ist allerdings nahe angelegt an den realen US-amerikanischen Großverleger Randolph Hearst. Der Film ist produziert und kam in die Kinos während des Zweiten Weltkrieges bzw. der Präsidentschaft von Franklin D. Roosevelt (1933 – 1945), also während der Politik des „New Deal“.
Der renommierte Filmklassiker Citizen Kane kritisiert umfänglich den Mythos des (US-)amerikanischen Traums. Erzählt wird die Geschichte vom Aufstieg und Fall eines Mannes, der seine ursprünglichen Ideale nach und nach verrät und am Ende seines Lebens einsam und verbittert ist. Geld und Macht haben ihn nicht glücklich gemacht und so trauert er auf dem Sterbebett seiner verlorenen Kindheit nach, die durch den Schlitten Rosebud sowie durch eine Schneekugel symbolisiert sind.
Der Traum scheitert und ist also irrig. Hier läßt sich der Ruf nach einer Alternative hören: – Nach Frieden, sozialer Progression, kultureller Entfaltung und einem sinnvollen Leben.
Filmabend: »Citizen Kane«
ein Film von 1941 (USA)
Regie: Orson Welles
Drehbuch: Herman J. Mankiewicz, Orson Welles,
Schauspieler: Orson Welles, Joseph Cotten, Dorothy Comingore, Ruth Warrick, Everett Sloane, George Coulouris
Eine Einführung zum Werk mit historischer Einordnung gibt
Dr. Wolfgang Beutin
Literaturwissenschaftler, Dozent und Autor.
Donnerstag, den 17. Dezember 2015, um 19.00 Uhr,
im Raum 05 im Gebäude der Erziehungswissenschaft (PI), Von-Melle-Park 8.