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Immer wieder: Nie!
„Der Nihilismus, den Nietzsche als unabwendbar angekündigt und der sich als geistige Lebensform durch den Zweiten Weltkrieg vollenden sollte, war in den Spitzen der Intelligenz, in den Schriften eines Ernst Jünger etwa, schon fix und fertig.“
Thomas Mann, „Meine Zeit“, 1950.
„Eine Politik, die eine nach unten nivellierende Einheitsschule anstrebt und dabei einen Qualitätsverlust in Kauf nimmt, bedroht die Zukunftsfähigkeit junger Menschen und Konkurrenzfähigkeit unserer Wirtschaft.“
Aus dem Programm der „Alternative für Deutschland“, 1.5.2016.
Die „Alternative für Deutschland“ ist keine und reicht mit ihrem strengen Konservatismus in die 1950er Jahre zurück – manche (exponierte) Mitglieder heroisieren oder beschönigen auch die Zeit davor (1933-1945).
Mit ihren menschenfeindlichen Ismen – Nation, Rasse – bzw. ihren Ressentiments gegen Menschen jüdischer Kultur und MigrantInnen kann man diese Partei und ihre Leute getrost als ewig gestrig bezeichnen. Dazu passen auch das neoliberale Wirtschaftsprogramm und die vermeintlich heile Familienwelt der 1950er Jahre. Wer will zurück?
Diese Partei nimmt am besten ernst, wer sich nicht durch sie beirren läßt und eine humane, aufgeklärte, zivile und sozial progressive Alternative vertritt, welche die beste Antwort auf die Krise der Gegenwart ist. Wir können sagen: eine friedliche soziale Demokratie.
Dafür ist ein Blick in die (gar nicht so alte) Geschichte stets hilfreich. Diesen wollen wir mit dem Film „Die Mörder sind unter uns“ wagen.
Der Film handelt, spielt und ist entstanden unmittelbar nach der Befreiung von Diktatur und Krieg, im Jahr 1946. Er handelt davon, daß die Nazi-Gesellschaft bei weitem noch nicht überwunden ist. Er problematisiert, daß an die unmittelbare Vergangenheit angeknüpft werden will, als sei nichts geschehen. Er zeigt die Konflikte der direkten Nachkriegszeit. (Mehr soll hier nicht gesagt sein, denn die Geschichte zeigt der Film selbst.) Immer wieder: Nie! Wir wollen sehen.
Filmabend: »Die Möder sind unter uns«
ein Film von 1946 (DEFA)
Regie und Drehbuch: Wolfgang Staudte.
Besetzung: Hildegard Knef als Susanne Wallner, E.W. Borchert als Dr. Hans Mertens, Arno Paulsen als Ferdinand Brückner
Eine Einführung zum Werk mit historischer Einordnung gibt
Dr. Wolfgang Beutin
Literaturwissenschaftler, Dozent und Autor.
Mittwoch, den 21. Dezember 2016, um 19.00 Uhr, im Raum 205 im Gebäude der Erziehungswissenschaft (PI), Von-Melle-Park 8.