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Bildung. Wirklich.
„Der Konsul: Ich höre, Du philosophierst Spartacus?
Spartacus: Was ist das? „du philosophierst“?
Doch ich erinnre mich – Ihr habt den Menschenverstand
In die Schule gesperrt, um ihn lächerlich machen zu können –
Wo Du nicht willst, daß ich philosophieren soll –
Philosophieren – es macht mich lachen – Nun gut! –
Wir wollen fechten – Lebewohl! –
Auf Wiedersehen! – wo der Kampf am hitzigsten wird stehen!“
Gotthold Ephraim Lessing, „De Gladiatoribus“ [Spartacus-Fragment], um 1770.
Was hat Bedeutung?
Immer weniger Neo-Nazis auf den Straßen, in den Parlamenten und auf Büchertischen. Dazu wachsende Bewegungen für Menschenwürde. Rettung der Menschen im und weit vor dem Mittelmeer. Sanierte Brücken und regulierte Banken. Eine Welt die geheilt werden muß. Eine Menschheit, deren Hoffnung auf ein gelingendes Leben größer ist, als ihre Probleme.
Was muß (universitäre) Bildung in dieser Zeit sein?
Sie sollte möglichst vielen Möglichkeit sein, bedeutsam Anteil zu haben an der menschengemäßen Veränderung der Gegenwart; für Frieden, Demokratie, Gerechtigkeit, soziale Progression, nachhaltige Technologie, echte Problemlösung, für Gesundheit und eine erfreuliche Zukunft für Alle.
Woran mangelt es in der Universität?
Es fehlt an Studienplätzen, und der Übergang von Schule zu Studium ist meist sozial selektiv und unvorbereitet. Vieles ist Massenabfertigung; Begegnungen bleiben oft anonym. Die Bachelorstudiengänge qualifizieren für wenig, und folgende Beschäftigungsverhältnisse werden schlecht bezahlt. Das Lernen ist in schmaler Spur und durch permanente Prüfungen beschränkt.
Ansprüche und Interesse, solidarische Zusammenarbeit, argumentativer Disput und offener Meinungsstreit, internationale Begegnung und Reisen, neugierig Erfahrungen sammeln und sich austauschen; die Muße, Bücher vollständig durchzulesen, die Gelegenheit zur Vertiefung, zum Widerspruch, zur Revision und Neubestimmung; die Ermunterung zum Anecken und Ermutigung zur praktischen Konsequenz kluger Ideen und Gedanken – darin besteht die Alternative. Hier liegt der Schlüssel für alle positiven Veränderungen.
Somit ist Bildung eine Bewegung, die den Frieden will und dafür keiner konzeptionellen Kontroverse aus dem Weg geht: Tatsächliches Lernen in Einheit mit Grenzen überwindender Solidarität.
„Sollte sich der Mensch nicht einer Freiheit schämen,
Die es verlangt, daß er Menschen zu Sklaven habe?“