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Die gesellschaftliche Verantwortung wird größer
„Vor dem Hintergrund der aktuellen sozialen, politischen und internationalen Verwerfungen weltweit wachsen die gesellschaftlichen Erwartungen und Hoffnungen an die Universität, durch wissenschaftliche Erkenntnisse und Bildung an ziviler und nachhaltiger gesellschaftlicher Problemlösung mitzuwirken. Die Universität Hamburg will, wie in ihrem Leitbild gefasst, diese Erwartungen wahrnehmen und »zur Entwicklung einer humanen, demokratischen und gerechten Gesellschaft beitragen«.
Doch die Unterfinanzierung schränkt zunehmend entsprechende wissenschaftliche Verantwortung ein. (…) Die Zuwendungen sind insgesamt dauerhaft zu erhöhen, denn Wissenschaft in gesellschaftlicher Verantwortung erfordert eine verlässliche Grundfinanzierung, die soziale Offenheit, wissenschaftliche Pluralität, Diskurs und gesellschaftliche Verantwortung begünstigt.“
Aus einer Resolution des Akademischen Senats vom 28. Juni 2018.
Als sich vor kurzem im winterlichen Davos – hoch in den Bergen – die sogenannte Weltelite traf, kommentierten viele Zeitungen sinngemäß: Klimawandel, wachsende Ungleichheit und Konflikte sind sich verschärfende Weltprobleme. Die Weltgemeinschaft habe Verantwortung, sie zu lösen. Nur: realistische Perspektiven dafür gibt es in den Bergen nicht.
Das verwundert nicht bei dem Club aus Staatschefs, Wirtschaftslenkern und Promis, denn „Elite“ ist eben nicht demokratische Weltgemeinschaft, sondern „Auslese“ und das bedeutet: die sozialen Interessen und die Wohlentwicklung der Mehrheit der Menschen interessieren wenig bis gar nicht.
In dieser globalen Krise haben Bildung und Wissenschaft real dann eine positive Bedeutung, wenn sie für die Mehrheit sozial offen organisiert und inhaltlich an Frieden, sozialem Fortschritt, ökologischer Nachhaltigkeit, geschichtlichem Bewusstsein, globaler Solidarität und kultureller Emanzipation orientiert sind. Demokratie und Inklusion im Alltag, in den Lehrveranstaltungen und in der Selbstverwaltung sind dafür nicht zu unterschätzen. Deshalb wirken wir kontinuierlich im Akademischen Senat (AS), dem höchsten Wahlgremium der Universität in diese Richtung – davon zeugt auch der oben zitierte Beschluss.
Dieses Engagement ist bei der jüngst stattgehabten Wahl zum AS nur bedingt bestätigt worden. Mehr als zwei Drittel der Studierenden wollten mit ihrem Votum eindeutig eine politisch linke Richtung unterstützen – das übertrifft den ähnlichen Hamburgtrend. Tatsächlich ist aber anstelle unseres „Bündnisses für Aufklärung und Emanzipation! (BAE!)“ ein Konglomerat aus Fake-Listen („CampusLINKE“ „DieLISTElinks“ „GrüneFreunde“) und nur nominell/habituell „Linken“ (AL, UniCorns, SchöneZeiten, Jusos) in den AS eingezogen. Erfreulich ist, dass zugleich unsere Bündnispartner*innen von CampusGrün ihr Ergebnis leicht verbessern konnten. Der konservative Block (RCDS/CDU, LHG, Die LISTE, diverse Fakultätslisten u.a.) hat leichte Einbußen.
Wir werden nach wie vor kontinuierlich im (hochschulöffentlichen) AS und seinen Ausschüssen für eine solidarische sowie demokratische Beantwortung der gesellschaftlichen Krise und der Konflikte und Herausforderungen (in) der Universität wirken. Zu Mitwirkung, kollegialer Verständigung und kooperativem Austausch sind Alle eingeladen, die sich an der Verwirklichung einer besseren Welt beteiligen wollen.
Liste | Stimmen | Prozent | Sitze |
Bündnis für Aufklärung und Emanzipation! (BAE!) | 614 (-132) | 14,3 (-3,9) | 0 (-1) |
CampusGrün | 1445 (+53) | 33,7 (-0,3) | 1 (+/-0) |
Fake-Listen und nur nominell/habituell „Linke“* | 880 (+322) | 20,5 (+6,9) | 1 (+1) |
konservativer Block** | 1355 (-43) | 31,6 (-2,5) | 1 (+/-0) |
Wahlbeteiligung | 4331 (+218) | 10,2 (+/-0) |