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Vor 75 Jahren:
Die US-amerikanischen Atombombenabwürfe auf Hiroshima und Nagasaki
„Wollen wir uns vor der Atombombe und anderen modernen Waffen schützen, müssen wir einen Weg zur Verhütung von Kriegen finden. Gelingt uns das nicht, kann man im Kriegsfall fest damit rechnen, dass Nationen trotz aller gegenseitigen Versprechungen sämtliche ihnen zur Verfügung stehenden Vernichtungsmittel benützen werden. Und solange Kriege möglich sind, werden die Regierungen aller Nationen weiter rüsten. Diese Politik der ständigen Kriegsbereitschaft macht die Abschaffung der Kriege unmöglich. Ich glaube, das ist das entscheidende Problem, dem wir gegenüberstehen. Unsere erste Aufgabe besteht in dem Versuch, den anderen Nationen unsere Überzeugung klarzumachen, dass Kriege um jeden Preis abgeschafft werden müssen und dass alle anderen Fragen von sekundärer Bedeutung sind.“
Albert Einstein am 17. November 1946 in Princeton (USA) auf einer Konferenz des „Notstandskomitees der Atomwissenschaftler“ in dem Symposium zum Thema „Die soziale Aufgabe des Wissenschaftlers im Atom-Zeitalter“, zitiert nach: Albert Einstein „Über den Frieden / Weltordnung oder Weltuntergang?“, Köln 2004, S. 404.
„[Terumi] Tanaka ist 88, er lebt heute in Tokio. Er zählt zu den ›Hibakusha‹, wie die Atombombenopfer in Japan genannt werden. […] Er berichtet per Zoom über das Trauma, das sein Leben geprägt hat – und ihn zu einem Mahner gegen das atomare Wettrüsten werden ließ. Tanaka sagt: ›Lasst Nagasaki den letzten Ort sein, der einen nuklearen Angriff erleiden musste.‹ Dem Satz mag man nicht widersprechen. Aber er klingt fast naiv in einer Welt, die atomar aufrüstet. Zwar gibt es einen Vertrag für das Verbot von Atomwaffen, 2017 wurde er von 122 Staaten gebilligt. Doch die Atommächte fehlten und viele ihrer Verbündeten, so auch Japan. Tanaka und die Hibakusha hatten dafür gekämpft, gemeinsam mit ICAN, der internationalen Kampagne zur Abschaffung der Atomwaffen. Doch die Großmächte modernisieren ihre Arsenale weiter.“
Wieland Wagner, „›Der Himmel verfärbte sich‹“, „SPIEGEL“ Nr. 32/1.8.2020, S. 80-83, hier S. 80.
„Die bürgerliche Revolution muß sich ins Ökonomische fortentwickeln, die liberale Demokratie zur sozialen werden.“
Thomas Mann, „Meine Zeit“, 1950. Autobiographische Ausführungen in der Zeitgeschichte mit einem stringenten Plädoyer für den Weltfrieden.
Vor 75 Jahren, am 6. und am 9. August, wurden durch militärische US-Flugzeuge zwei Atombomben auf die japanischen Städte Hiroshima und Nagasaki abgeworfen. Die Wirkung war absolut verheerend: Die beiden Städte wurden vollständig vernichtet. Bis heute hat dieser brutale Angriff – mit harten Spätfolgen – mehr als 250.000 Menschenleben gefordert.
Bis heute wird von den US-Regierungen behauptet, diese enorme Zerstörung habe zur schnellen Beendigung des Krieges mit Japan beigetragen. Hingegen ist auch durch Historiker bewiesen, daß Japan ohnehin bald kapituliert hätte und der Einsatz von Atombomben gegen das weitere Vorrücken der sowjetischen Truppen sowie als Machtdemonstration gegenüber dem Systemkonkurrenten gemeint gewesen sei. Selbst Barack Obama, der im Mai 2016 als erster US-amerikanischer Präsident zwecks einer Versöhnungsgeste nach Hiroshima reiste, entschuldigte sich nicht für diese grausame Zerstörung, noch nannte er sie ein Kriegsverbrechen (wegen der massenhaften, gewollten Tötung von Zivilpersonen).
Aktuell existieren über 13.000 Atomwaffen bei den Atommächten, in der Hauptsache in den USA, gefolgt von Rußland; aber auch in den (gegenwärtigen) EU-Staaten (Frankreich und Großbritannien besitzen ein Arsenal von 500 Nuklearsprengköpfen). Nach wie vor werden Milliarden in die „Modernisierung“ dieser Waffen- und Trägersysteme investiert – mit folglicher Erhöhung der Kriegsgefahr bzw. der Bindung von öffentlichen Mitteln, die Bildung, Kultur, Sozialem und den Gesundheitssystemen fehlen –, auch in Büchel in Rheinland-Pfalz. Die Bundesregierung plant die Anschaffung neuer Flugzeuge als Atomwaffenträger für die „Nukleare Teilhabe“, also um die Mitsprache bei Planung und Einsatz zu sichern.
Zu fordern ist:
– Keine Anschaffung neuer atomarer Trägersysteme,
– Verschrottung der Atomwaffen,
– Ausstieg aus der atomaren Teilhabe, Abzug der US-Atomwaffen,
– Unterzeichnung und Ratifizierung des UN-Vertrages zum Verbot von Atomwaffen,
– Stattdessen die Rekonstruktion und der Ausbau der öffentlichen Daseinsvorsorge.
Für die Uni mag das Friedensgebot des Leitbildes bedeuten, daß sich alle Fakultäten der Zivilklausel der MIN-Fakultät durch entsprechende Beschlüsse der Fakultätsräte anschließen.
Frieden ist die Überwindung des schmutzigen Geschäfts.
Fakultätssatzung der Fakultät für Mathematik, Informatik und Naturwissenschaften
(vom 1. Februar 2017)
Präambel
Die Fakultät für Mathematik, Informatik und Naturwissenschaften bekennt sich als Trägerin von Forschung und Lehre, in den von ihr vertretenen Fächern und Fachgebieten, zu dem Leitbild der Universität Hamburg. Die kollegiale und durch gegenseitiges Vertrauen und Respekt geprägte und auf Transparenz und Information beruhende Zusammenarbeit ihrer Mitglieder, die gegenseitige Bildungspartnerschaft der Lehrenden und Studierenden und das Wirken zum Wohl der Allgemeinheit stehen im Mittelpunkt des Handelns innerhalb der Fakultät. Die MIN-Fakultät will allein zu friedlichen Zielen beitragen und nur zivile Zwecke erfüllen. Ihre Mitglieder richten deswegen Forschung und Entwicklung, Studium und Lehre auf zivile Fragestellungen und Anwendungen aus. Ziele der Arbeit der Fakultät sind die Erkenntnisgewinnung in den Forschungsgebieten der Fakultät, die wissenschaftliche und berufsbefähigende Bildung von Studierenden, die kritische Reflexion der Disziplinen, die Förderung der fach-, fakultäts- und hochschulübergreifenden Kooperation sowie die Sicherstellung des Wissenstransfers in die Gesellschaft.
Veranstaltungen zum Hiroshima-Tag
am 6. August 2020:
Um 8.15 Uhr wird vor der Hauptkirche St. Petri mit einer Schweigeminute und Gongschlägen an den Atombombenabwurf auf Hiroshima vor 75 Jahren gedacht.
Um 14.30 Uhr in St. Petri werden die Bonhoeffer-Tage (6.-16. August) eröffnet.
(Veranstalter beide: KunstHaus am Schüberg, Ev.-Luth. Kirchenkreis Hamburg-Ost zusammen mit Hauptkirche St. Petri)
Um 15.00 Uhr, St. Petri: Hiroshimagedenken mit Daniel Oehler (ICAN), Christoph v. Lieven (Greenpeace) im Gespräch mit VertreterInnen der regierenden Hamburger Bürgerschaftsfraktionen, Künstlerische Beiträge u.a. mit der Theatergruppe „Sachiko Hara“
(Veranstalter: IPPNW/ICAN Hamburg)