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Zur Entscheidung

Mit Ambition und Solidarität

„Wäre der mit der Agenda 2030 für nachhaltige Entwicklung angestrebte Paradigmenwechsel in den letzten sechs Jahren vollzogen worden, wäre die Welt besser auf die Krise vorbereitet gewesen – mit leistungsfähigeren Gesundheitssystemen, erweitertem Sozialschutz, einer aus größerer gesellschaftlicher Gleichheit erwachsenden Resilienz und einer gesünderen Umwelt.“

António Guterres, Generalsekretär der Vereinten Nationen: Ziele für eine nachhaltige Entwicklung – Bericht 2021.

Eine bessere Welt für Alle entsteht aus dem aufgeklärten Engagement der Vielen.
Selten sind die amtierenden Regierungen und die Börsen dabei hilfreich.
Hingegen wächst die Bedeutung von Bildung und Wissenschaft. Die Hochschulen können und sollten Orte für die gerechte, zivile und nachhaltige Kultivierung der Menschheit sein. Sie sollten bilden, solidarisch aktivieren und ermutigen.
Wir Studierende können – mit sozialen Bewegungen verbunden, wissenschaftlich qualifiziert und gemeinsam engagiert – über das alltägliche Umfeld hinaus gute Veränderungen bewirken:

• für globale Gerechtigkeit und gegen die Auswirkungen von Kolonialismus und Ungleichheit,
• für zivile Konfliktlösung und eine sozial-ökologische Transformation,
• für einen offenen Zugang zu Bildung und Kultur,
• für eine gute medizinische Versorgung und Prävention für alle Menschen,
• für tariflich abgesicherte Erwerbstätigkeit (demokratisch mitbestimmt!),
• für kostenfreie und nachhaltige Mobilität,
• für verträgliche Mieten in gutem Wohnraum und
• für demokratische Teilnahme aller.

Diese Ambition schafft gesellschaftlich Solidarität; sie ist ernst und heiter zugleich. Auf diese Weise sind auch Egoismen, Irrationalität und rechte Aggressivität zu marginalisieren. Damit das gelingt, müssen wir allerdings auch in der Universität viel ändern. Erforderlich ist:

• mehr streitbarer Diskurs um die – interdisziplinäre – gesellschaftliche Verantwortung der Wissenschaften (im solidarischen Diskurs mit der neuen Uni-Leitung),
• weitgehende Reform des Studiums (Abbau von Restriktionen und Prüfungsdruck, inhaltliche Vertiefung, kleinere Lerngruppen und kooperative Lernformen, Master als Regelabschluss),
• bedarfsgerechte staatliche Hochschulfinanzierung (gegen Kürzungspläne der Landesregierung!),
• soziale Absicherung der Beschäftigten und Studierenden (anständige Tarife, unbefristete Verträge und BAföG für alle!)
• aktivierte Demokratie in der Studierendenschaft und in der Akademischen Selbstverwaltung,
• ein erhöhtes Selbstbewusstsein der politisch-kulturellen Relevanz der Wissenschaften.

Dafür treten wir überall ein. Wir laden alle ein, mitzuwirken!

„Wenn wir es dahin bringen, daß die große Menge die Gegenwart versteht, so lassen die Völker sich nicht mehr von den Lohnschreibern der Aristokratie zu Haß und Krieg verhetzen, das große Völkerbündnis, die Heilige Allianz der Nationen, kommt zustande, wir brauchen aus wechselseitigem Mißtrauen keine stehenden Heere von vielen hunderttausend Mördern mehr zu füttern, wir benutzen zum Pflug ihre Schwerter und Rosse, und wir erlangen Friede und Wohlstand und Freiheit.“

Heinrich Heine, „Französische Zustände“, Vorrede, 1832.