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Für eine andere Logik
„Der Vorsitzende der Vereinigten Dienstleistungsgewerkschaft Verdi, Frank Werneke, wandte sich in Mainz gegen einen
›neuen Rüstungswettlauf, der auf Kosten der dringlichen Investitionen in Soziales, Bildung und den Schutz des Klimas geht‹. Der Vorsitzende des Deutschen Gewerkschaftsbundes, Reiner Hoffmann, bekräftigte anlässlich der zentralen Kundgebung des DGB in Berlin: ›Wir nehmen es nicht kritiklos hin, wenn die Bundesregierung ankündigt, dass der Rüstungshaushalt dauerhaft auf das Zwei-Prozent-Ziel der Nato aufgestockt wird.‹“
Katja Gelinsky, „Gewerkschaften fordern am ›Tag der Arbeit‹ weitere Entlastungen/Kritik an Mehrausgaben für Rüstung“, „Frankfurter Allgemeine Zeitung“ („FAZ“), 2.5.2022, S. 19.
„In diesem Krieg drohen alle zu verlieren, egal wer sich auf den Trümmern und Gräbern zum „Sieger“ erklärt. Hauptopfer sind die Menschen in der Ukraine, die Toten, Verwundeten und Flüchtenden. Die Folgen treffen auch die Bevölkerung Russlands und Menschen in der ganzen Welt. Es verliert das Völkerrecht, die europäische Friedensordnung und die Zivilgesellschaft. Die Schäden und Kosten des Krieges zerstören die Bedingungen für nachhaltigen Frieden und die Lösung globaler Probleme: Armut und Hunger, Vertreibung und Flucht, Umweltzerstörung und Klimawandel. Ein Atomkrieg wäre das Ende der Menschheit: No Future!
Opfer ist auch die Wahrheit. Kriegspropaganda dominiert auf allen Seiten. Die überhitzte Echokammer der Kriegsempörung löscht früheres Wissen, das für die Zukunft gebraucht wird. Kaum gefragt wird, wie es zur Katastrophe kam, wer über Jahrzehnte die Eskalationsspirale angetrieben hat. Ist es bloß der zum Dämon erklärte Putin oder auch die NATO, die nach dem Sieg im Kalten Krieg über alle Grenzen expandierte, bis zur Schwelle des Krieges? Wer Frieden mit Aufrüstung und Militärinterventionen untergraben und selbst das Völkerrecht gebrochen hat, ist ein schlechter Ratgeber für friedliche Lösungen. Getrieben durch die am Krieg verdienende Rüstungsindustrie drängen diese Kräfte schon lange auf eine „Zeitenwende“ geopolitischer Machtkämpfe und eine weitere Aufrüstung der NATO, wodurch die Welt unsicherer wird. Mit Kriegsbeginn verdoppelte die Bundesregierung die in den letzten Jahren stark gestiegenen Militärausgaben und übertrifft nun alleine schon die Russlands vor dem Krieg. Rüstung mit noch mehr Rüstung zu bekämpfen ist so wenig zukunftsfähig wie dem Klimawandel mit Klimaanlagen zu begegnen.“
Resolution der NaturwissenschaflerInnen-Initiative / Verantwortung für Frieden und Zukunftsfähigkeit: „Die Waffen nieder! Friedenslogik statt Kriegslogik!“, 30.4.2022.
„Ist es aber nicht vielmehr so, dass die Stellvertreterkriege in aller Welt das ohnehin schon vorhandene Aggressionspotential erhöhen, uns an den Rand auch von Atomkriegen führen und uns in keiner Weise von dieser Gefahr entlasten?
Wer Aggressionen und Destruktionen in der Welt abschaffen will, muss ihnen in allen Erscheinungsformen eine Absage erteilen.“
Thomas Kornbichler, „Freud – ein bürgerlicher Revolutionär“, Stuttgart 2006, S. 175.
Zu bedenken ist: Der Mensch weiß nicht immer, was er tut. Er hält häufig das Gegebene momentan für ewig und sein Empfinden, Denken und Handeln für alternativlos. Selbst das für neu Erklärte ist des Öfteren nicht neu, sondern eine unbewußte Wiederholung des Alten in neuem Gewande. So werden nicht selten Übel fortgesetzt. Daran erinnern die meisten gegenwärtigen Regierungen in der Welt, auch die hiesige hierzulande. Die pathetische Panzer-Rhetorik dominiert zur Zeit gleichfalls die Medien.
Dabei ist der Mensch (auch) ein vernunftbegabtes Wesen.
Kritische Auffassungen und Verhaltensmöglichkeiten zur positiven Veränderung sind große Potentiale der individuellen und kollektiven Verwirklichung menschenwürdiger gesellschaftlicher Bedingungen. Aufklärung und humane solidarische Gestaltung sind soziale Bedürfnisse.
So hat die Friedensbewegung bei den diesjährigen Ostermärschen erneut und aktuell für die Beendigung von Kriegen, für Abrüstung sowie für eine internationale zivile und soziale Entwicklung demonstriert.
So hat die Internationale Ärzt*innenorganisation für die Verhütung des Atomkrieges (IPPNW) auf ihrer Mitgliederversammlung am 30. April noch einmal nachdrücklich für die Abschaffung der Atomwaffen plädiert und auf den Erfolg des bereits bestehenden Atomwaffenverbotsvertrages hingewiesen.
So hat die NaturwissenschaftlerInnen-Initiative (s.o.) ihre Verantwortung für den Frieden aktuell (30.4.) zum Ausdruck gebracht. Für eine „Zeitenwende für Abrüstung und Frieden“ und die Lösung globaler Probleme.
So hat sich der Generalsekretär der Vereinten Nationen, António Guterres, für eine Beendigung aller Kriege ausgesprochen, ebenfalls, um die globalen Probleme wie Hunger und Klimawandel lösen zu können. Aktuell bemüht er sich darum, einen wirksamen Beitrag für die Beendigung des Krieges in der Ukraine zu leisten.
So haben die Gewerkschaften am 1. Mai die Alternative zwischen militärischer und sozialer Entwicklung (einschließlich Bildung) aufgezeigt.
Hier können und sollten sich die Wissenschaften auf ihre Weise einreihen. Scheinbare Neutralität ist nicht das Gebot der Stunde. Sie sollten sich vermehrt in Forschung, Lehre und Bildung der Friedensförderung widmen. Auch sind die internationalen Kontakte in diesem Sinne fortzusetzen und neu zu beleben.
Wie gesagt: Der Mensch ist (auch) ein vernunftbegabtes Wesen.
Wir können wesentlich sein.