Home › Publikationen › Flugblatt von Liste LINKS, junge sozialist:innen & fachschaftsaktive und SDS* vom
Gesundheit!
„Neben einer Verteidigung der geplanten Krankenhausreform kündigte Minister Lauterbach im Interview mit der Neuen Osnabrücker Zeitung vom 2. März einen zusätzlichen Gesetzentwurf an: Eine „Gesetzeslücke“ soll angegangen werden, um „für einen Katastrophenfall oder sogar einen militärischen Bündnisfall (…) vorbereitet zu sein.“ Dafür finde ein Austausch mit Spezialist*innen der Bundeswehr statt. Analog zu anderen Bereichen der Gesellschaft soll nun also auch das Gesundheitswesen „kriegstüchtig“ werden. Begründet wird dies von Lauterbach vor allem mit Blick auf den Ukrainekrieg. Dieser entwickelt Dimensionen von Stellungskrieg wie im 1. Weltkrieg: „Fleischwolf“ wurde die Front bei Bachmut genannt. Die Soldat*innen auf beiden Seiten gehören in der Regel zu den ärmeren Bevölkerungsschichten; einfache Lohnabhängige oder Arbeitslose bringen sich gegenseitig um. Das ist die banale und blutige Wahrheit des Krieges, der auch im Jahr 2024 noch genauso grausam und tödlich wie im letzten Jahrhundert ist. Unabhängig von Schuldfragen und davon, wer angefangen hat, heißt Krieg für die Soldat*innen ebenso wie für die zivilen Opfer Tod, Verstümmelung, Traumatisierung und die Zerstörung von Existenzgrundlagen auf Jahre.(…) >Die Fehlentwicklungen im deutschen Gesundheitswesen der letzten Jahre erschweren bereits heute für alle spürbar die Versorgung der Menschen hierzulande. In dieser Situation und vor dem fiskalpolitischen Hintergrund einer olivgrünen Austeritätspolitik und entsprechend auf Militarisierung ausgerichteten Reformmaßnahmen im Gesundheitswesen zu priorisieren, halten wir für einen Irrweg, der weder die medizinische Versorgung der Bevölkerung noch die Arbeitsbedingungen der Beschäftigten nachhaltig stärken wird<, so Dr. Thomas Kunkel, Co- Vorsitzender des vdää*. Wir kritisieren den aktuellen Paradigmenwechsel hin zu einer Normalisierung von Krieg und Militarisierung, in der Aufrüstung, und „Kriegstüchtigkeit“ unhinterfragte Forderungen in der öffentlichen Rhetorik darstellen.“
Dr. Nadja Rakowitz, Pressesprecherin des verein demokratischer ärzt*innen, „Krieg ist keine Lösung“, 3.3.´24.
„In Bayern, wo es keine Zivilklauseln gibt,wurde Ende Januar ein „Gesetz zur Förderung der Bundeswehr in Bayern< beschlossen, das Zivilklauseln an Hochschulen untersagen und die Wissenschaft >aus Gründen der nationalen Sicherheit< sogar zur Kooperation mit der Bundeswehr verpflichten soll.“
Heike Schmoll, Forschung im Lichte neuer Zeiten“, „Frankfurter Allgemeinen Zeitung“ („FAZ“), 11.3.´24, S. 4.
„Die unverbindlichen Banalitäten, die jeder deutsche und überhaupt jeder Staatsmann der Welt bei jeder Gelegenheit gebraucht: daß der Krieg ein Übel ist und Frieden besser als Krieg, bekommen in Deutschland von nun an den Reiz des Verbotenen.“
Carl von Ossietzky, „Remarque-Film“, „Die Weltbühne“, 16.12.1930. Dieser Beitrag bezieht sich auf das Verbot der Verfilmung von Erich Maria Remarques Antikriegsroman „Im Westen nichts Neues“ (1928/1929).
Strammstehen ist keine gute Haltung. Auf den Knien läßt sich schlecht vorankommen. Der gesenkte Kopf kann nicht weit schauen. Alles in allem kommt darin Unterwürfigkeit zum Ausdruck sowie eine wahrscheinliche Reduktion des Verstandes. Das ist in toto nicht menschengemäß und deshalb rundum abzulehnen. Aufrecht, weitblickend und lachend.
Das gilt ebenso für die Wissenschaften, die Hochschulen, für die Bildung insgesamt. Darum sei erinnert:
PI:
Horizont
Viel weiter als der Tellerrand
ist Lernen gut in jedem Land.
Philturm:
Zurück, nach vorn!
Der besser´n Zeiten Wiederkehr
heißt kritisch sein – und das wohl sehr.
Westflügel:
Es wird Zeit
Menschen wirken auf der Erde,
so sie besser endlich werde.
Ostflügel:
Wirksam
Wenn alle sich gemeinsam seh´n,
läßt die Tendenz sich vorwärts dreh´n.
Jura:
Profession
Recht statt Gewalt als Devise:
ein Element aus der Krise.
WiWi:
Bestimmung
Die Arbeit ist nur gut getan,
wenn sie bezahlt und sinnig dann.
Medizin:
Real
Gesundheit als die erste Pflicht,
ohne Erschöpfung nach der Schicht.
MIN:
Geschichte
Forschen nach den höher´n Zwecken
heißt die Chose neu entdecken.
Theologie:
Über den Tag hinaus
Das Ringen um Gerechtigkeit
ist nach wie vor sinnvoll-gescheit.
Hauptgebäude:
Dr. Binse
Gar offen ist die Welt nur dann,
wenn mensch sich gut entfalten kann.
Pferdestall:
Absurd
Die Ampel hat drei Farben, wie?
wenn alle leuchten, fährt man nie.
MuWi:
Wechselspiel
Der Ausdruck ordnet die Regung,
ruft dann hervor froh Bewegung.
HWP:
Wandel
Wer kritisch lernt, kann gestalten,
muß sich nicht an Normen halten.
Sport:
Kultivierung
Bewegung ohne Freude ist
einsames Mühen, Not und Mist.
BAE!-Sinnverse für die Orientierung der Universität, November 2023.
Wahrheitsfindung und -anwendung, Aufklärung und Bildung sind eine durch und durch zivile Verantwortung, Aufgabe und Praxis. Davon ist nicht abzurücken.