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Frieden und soziale Entwicklung

Eine produktive Einheit

In sinnvoller Bewegung
„Innenpolitisch sind wir mit den verstärkten Bemühungen konfrontiert, die Bundeswehr hochzurüsten wie noch nie und die ganze Gesellschaft auf „Kriegstüchtigkeit“ auszurichten. Dieses erfolgt propagandistisch, wirtschaftlich und durch grundgesetzwidrige Maßnahmen gegen jegliche friedenspolitische Opposition. Die NATO verschärft die Hochrüstung auf Kosten aller Bereiche der Daseinsvorsorge, fördert damit den Sozialabbau und verhindert die Einhaltung der Klimaschutz-Ziele der UNO. Die Friedensbewegung hat dagegen einen notwendigen Widerstand eingeleitet, mit der Großdemonstration in Berlin am 3.10.2024, der Unterschriftensammlung für den Berliner Appell, der Kampagne „Friedensfähig statt erstschlagfähig!“ und anderen Initiativen, den wir weiter verstärken wollen. Die Aktivitäten richten sich hauptsächlich gegen die geplante Stationierung von US-Mittelstreckenwaffen ab 2026, die Deutschland sowohl zum Ausgangspunkt eines völkerrechtswidrigen Angriffskrieges als auch zur Zielscheibe eines nuklearen Gegenschlages machen würden und fordern eine neue Ära der Entspannungspolitik ein.“
Abschlusserklärung vom Bundesausschuss Friedensratschlag zum 31. bundesweiten Friedensratschlag am 30.11. und 1.12 2024 in Kassel.

Empfindliche Kürzungen
„Wird nun noch mehr als ohnehin schon bevorzugt, was konsumierbar ist, was sich verkauft, was ordentlich Eintrittsgelder in die gebeutelten Kassen spült, landet man am Ende bei der Dienstleistung, bei der Ware. Nicht dass die Kunst gestern noch eine allen Zwängen und Gemeinheiten des Marktes enthobene Sphäre gewesen wäre, im Gegenteil. Diese Ware- und Kulturgut-Schizophrenie gibt es schon lange. Das Buch ist etwa beides, einerseits eine Ware, andrerseits ein Kulturgut – geschützt durch die Buchpreisbindung und verminderten Mehrwertsteuersatz. Es wird quer finanziert, umgeschichtet, die Euros werden gesucht und zusammengeklaubt. Es geht immer darum, weitermachen zu können, noch ein Gedichtband, ein Theaterstück. (…) Ein gut dotiertes Stipendium gibt einem Zeit zum Schreiben, eine schöne Fördersumme bringt das Theaterstück auf die Bühne.“
Ronya Othmann, „Welchen Wert haben Kunst und Kultur?“, „Frankfurter Allgemeine Sonntagszeitung“
(„FAS“) zu den Kürzungen des Berliner Senats, 1.12.´24, S. 34.

Beinlänge
„Die Lüge von den kurzen Beinen
Die
Beine
der
größeren
Lügen
sind
gar
nicht
immer
so
kurz

Kürzer
ist
oft
das
Leben
derer
die
an
sie
glaubten"

Erich Fried, 1969.

Wahr und schlicht: Vom gesunden Menschenverstand geht die Frage aus, ob die Menschen für die Ökonomie da seien oder die Ökonomie für die Menschen förderlich zu sein habe. Gegenwärtig läßt sich der Eindruck gewinnen, der Kommerz sei urmenschlich, unüberwindbar bzw. die eigentliche Freiheit, die auch und nicht zuletzt im Krieg ihren legitimen Ausdruck findet. Ebenso sind militärische Aufrüstung und Waffenexporte ein großes Geschäft. Wir müssen nicht einmal mit kritischer Besorgnis in die USA schauen, um diese lebensfeindlichen Tatsachen konstatieren zu können. Die fiebrige Steigerung des Militärischen, der vorauseilende Pessimismus, geht nicht nur zwangsläufig zu Lasten von Wissenschaft, Bildung, Kunst, Kultur und Gesundheitsentwicklung, bindet geistige Potentiale und riesige Mengen gesellschaftlicher Mittel, sondern geht auch gegen Sinn, Verstand im alltäglichen Zusammenleben der Menschen im direkten und globalen Zusammenhang der Zivilisation. Krieg und ungehemmte Konkurrenz sind nicht vernünftig. Frieden und zivile Entwicklung hingegen sind das rationale Gebot der Stunde. Gebraucht werden keine Helden, sondern freundliche kooperative Strukturen und Menschen.

Die baldige Beendigung von Kriegen, der Stopp von Rüstungsexporten, Friedensverhandlungen, der aufgeklärte Wandel von schädlichen Mentalitäten, setzen Potentiale frei, die der Verwirklichung der Menschenwürde enorm förderlich sind.

Bildung, Kultur; Wissenschaften und Kunst, die soziale Sicherung, ein wirksames Gesundheitswesen sind weitaus menschengemäßer als neue Waffen, soziale Aggressivität oder gar die atomare Bedrohung.

Die gemeinsame Bewältigung der Klimakrise sowie die internationale Überwindung des steilen Nord-Süd-Gefälle auf dem Globus sind ohnehin drängende Aufgaben der gesellschaftlichen Weltgemeinschaft.

Die Wissenschaften erfüllen ihre grundsätzliche Aufgabe und Rolle nicht, wenn sie Fürsprache zum Krieg halten oder sich dazu in vermeintlicher Gleichgültigkeit bequemen.

Aufklärung, Vernunft und verantwortliche Orientierung erfüllen ihre wahrheitsgemäßen Zwecke in ihrem Beitrag zu Realisierung des friedlichen Allgemeinwohls – Forschung, Lehre und Bildung seien im engagierten Einklang mit Freiheit, Gleichheit und Solidarität.

Die Zivilklauseln spannen eine Richtschnur für die Verwirklichung dieser höheren Zwecksetzungen. So bekommt auch der Alltag einen Sinn gegen den Unsinn. Die Begegnungen aller Art sollen anders und besser werden. Es kommt auf uns an.