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Für zivilen und sozialen Fortschritt: Engagiert Euch!
„In dieser Reihenfolge liegt eben das Versöhnende;
das Barbarische empört uns nicht mehr,
und das Abgeschmackte verletzt uns nicht mehr,
wenn wir es als Anfänge und
notwendige Übergänge betrachten.“
Heinrich Heine, „Reise von München nach Genua“, 1828.
Die gesellschaftlichen Verhältnisse, regional und im weltweiten Zusammenhang, sind von Menschen gemacht. Sie sind also veränderbar. Die Schrecken der Kriege, Ungerechtigkeit und Zerstörung der Lebensgrundlagen rufen notwendig Widerspruch hervor: Eine reiche Welt hat dann eine gelingende Zukunft, wenn die gleiche Würde aller Menschen verwirklicht wird.
Wir alle entscheiden, denken, handeln in einer geschichtlich entscheidenden Situation: Soziale Humanität weltweit oder destruktive Unvernunft? Zivilcourage ist gefragt!
Die Universität Hamburg mit über 40.000 Studierenden und noch viel mehr Mitgliedern insgesamt sollte eine Stätte sein zur schöpferischen, lebensfrohen Gestaltung durch Wissenschaft, Bildung und aufklärendes Engagement. Aber ist das im Alltag relevante Motivation, bildende Haltung, verbindendes Thema und wissenschaftliche Praxis?
Zwar hat sich die Uni Hamburg den Nachhaltigkeitszielen der Vereinten Nation verpflichtet; zwar will sie zur Überwindung von Armut und zerstörender Ungleichheit beitragen, will den Schutz unserer natürlichen Ressourcen fördern, sie erklärt, einer global gerechten Ökonomie verpflichtet zu sein und der internationalen Verständigung sowie dem Frieden zu dienen. Last but not least will sie die Bildung selbstbewusster, solidarischer Persönlichkeiten anstreben.
Aber damit Bildung und Wissenschaft wirklich solchen menschlichen Sinn ergeben, muss allerhand geändert werden: politisch, strukturell und mental. Der Akademische Senat als höchstes, gewähltes Gremium mit studentischer Beteiligung ist dafür im besseren Fall für die ganze Uni beispielgebend initiativ.
Setzen wir gemeinsam humane ethische, soziale, wissenschaftliche Ansprüche als gesellschaftlich verantwortliche Handlungsweise der Universität durch? Oder erschöpft sich studentische Vertretung in regierungsnaher Harmlosigkeit und reaktionärer Stimmungsmache?
Dafür kandidieren wir:
Mehr Gleichheit wagen! Die Unterfinanzierung von Bildung, Wissenschaft und sozialem Leben muss überwunden werden. Geld ist genug da. Unsinnige Milliardenausgaben für Militär, explodierende Gewinne und Vermögen der Reichsten, die nicht besteuert werden, zeugen davon. Es ist eine gemeinschaftliche Aufgabe mit Wissenschaft aufzuklären, öffentlich einzugreifen und – mit Menschen in ähnlicher Lage aus Kultur, Sozialbereich oder öffentlichen Diensten – Bewegung für eine humanistische Wende in der (Investitions-)Politik in die Gedanken und auf die Straßen zu bringen. Die Schuldenbremse ist zu lösen! Für eine zivile Entwicklung – ohne „wenn“ und „aber“!
Soziale Lage verbessern! Der Akademische Senat ist ein wichtiger Ort der Verständigung über die soziale Lage aller an der Universität Tätigen. Wir wirken dafür, dass die Universität sich künftig dem Problem der extrem prekären sozialen Lage der Studierenden stellt und an einer Veränderung mitwirkt. Eine Kooperation mit dem Studierendenwerk zur Überwindung der Wohnungskrise und eine Kampagne „BAföG für Alle“ sind dafür wesentliche Elemente.
Studium: Ist Freude der Maßstab des Gelingens? Zurzeit meistens nicht; daran sollte sich niemand gewöhnen! Wir kämpfen für den Abbau von Restriktionen und Prüfungsdruck. Bildung soll kooperative Entfaltung und Aneignung der Welt sein. Dafür braucht es mehr Zeit zur inhaltlichen Vertiefung, kleinere Lerngruppen und kooperative Lernformen sowie den Master als barrierefreien Regelabschluss.
Lebhafte Demokratie statt Politik mit der Angst! Rechtsaußen profitiert, wenn Furcht umgeht. Kritische Wissenschaften, offene Bildungsprozesse und ein lebhafter, streitbarer Diskurs über die unsoziale Wirklichkeit, über Sinn, Perspektive bzw. unbedingt zivilen Fortschritt, sind elementar für eine wirkliche Demokratie. Ob in den Seminaren, im universitären Alltag oder in den Gremien: Eine positive Orientierung ist in Bildung, Wissenschaft und Kultur hervorzubringen. Statt elitärer Menschenfeindlichkeit – Mut zum Disput und engagierter Menschenfreundschaft!
Wir laden alle ein, daran mitzuwirken!
Wahl zum Akademischen Senat
Der Akademische Senat (AS) ist das höchste Gremium der Universität.
Er wählt den Uni-Präsidenten und entscheidet mit über die Zusammensetzung des Präsidiums und des Hochschulrats, diskutiert alle Grundsatzfragen der Uni-Entwicklung und hat Beschlussrechte (z.B. in Bezug auf die Prüfungsordnung, Mittelverteilung, Leitbilder.)
„Der Hochschulsenat kann in allen Selbstverwaltungsangelegenheiten, die die gesamte Hochschule berühren, vom Präsidium Auskunft verlangen und Empfehlungen aussprechen“, heißt es außerdem im Hochschulgesetz. Kontroversen um Wissenschaftsfreiheit, gesellschaftliche Verantwortung der Wissenschaften, Hochschulfinanzierung oder Bau-Fragen können dafür als Beispiele dienen.
Der AS tagt einmal im Monat hochschulöffentlich. Er ist zusammengesetzt aus 10 Professor:innen, 3 Studierenden, 3 wissenschaftlichen Mitarbeiter:innen und 3 Mitgliedern des Technischen-, Verwaltungs- und Bibliothekspersonals.
Die studentischen Vertreter:innen werden jährlich gewählt, alle anderen in jedem zweiten Jahr.
Die Wahl ist eine Briefwahl. Die Wahlunterlagen werden Euch inklusive eines freigemachten Rückumschlags von der Universität zugeschickt. Wer bis zum 6. Januar 2025 keine oder fehlerhafte Unterlagen erhalten hat, kann sie sich bis zum 20. Januar, 13.30 Uhr im Wahlamt der Uni aushändigen lassen.
Die Wahl endet am 20. Januar 2025, 14 Uhr. Bis dahin müssen die ausgefüllten Unterlagen beim Wahlamt angekommen sein. Das Wahlamt befindet sich im Mittelweg 177, Raum S 4061 und 4058,
20148 Hamburg.