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Eine gute Perspektive: Weltoffenheit und Internationalität
„In der Tradition der Freien und Hansestadt Hamburg verwirklicht die Universität Weltoffenheit und Toleranz, internationale Zusammenarbeit und Universalität von Wissenschaft.“
Leitbild der Universität Hamburg, 1998.
„Internationalisierung von Bildung und Wissenschaft für eine friedliche und menschenwürdige Welt“ heißt es im programmatischen Uni-Leitbild – eine Alternative zur Bologna-Reform.
Positiv kommt diese Orientierung zur Geltung in dem vielfältigen friedenswissenschaftlichen Engagement von Psychologen, Sozial- und Erziehungswissenschaftlern, in der Gründung des Zentrums für Naturwissenschaft und Friedensforschung (2006), in der (ausbauwürdigen) Kooperation mit dem Institut für Friedensforschung und Sicherheitspolitik (IFSH) sowie in den engagierten Aktivitäten von Uni-Mitgliedern aller Gruppen, die Friedensbewegung und wissenschaftliche Aufklärung praktisch miteinander verbinden.
Wie hinderlich die spätestens 2001 verschärft kriegerische und restriktive Wendung der (Welt-)Politik waren, diese aktuellen Ansätze zu verallgemeinern, wird in dem jüngst vorgelegten Empfehlungs- Bericht der Hochschulrektorenkonferenz (HRK) zur Internationalisierung der Uni Hamburg deutlich gemacht. Hier wird als ein wesentliches Motiv der Universität für die Internationalisierung „die Übernahme gesellschaftlicher Verantwortung im weltweiten Maßstab“ hervorgehoben, jedoch fehle bedauerlicherweise jede konkrete Umsetzung im Struktur- und Entwicklungsplan.
Dieser Struktur- und Entwicklungsplan, kurz STEP, ist das aus der besonders autokratischen Etappe (Memento: Monika Auweter-Kurtz, konservative Uni-Präsidentin & Jörg Dräger, neoliberaler Wissenschaftssenator) verbliebene „Konzept“, welches der inhaltlichen Universitätsentwicklung zugrunde liegen soll. Oder sie zu Grunde legte, würde es brav befolgt.
In dem HRK-Bericht wird ein Grundwiderspruch der gegenwärtigen Universitäts- wie Gesellschaftsentwicklung deutlich: Konkurrenz und „Exzellenz“ schaden dem Frieden, der Völkerverständigung, der kooperativen Entwicklung von Wirtschaftsund Wissenschaftsbeziehungen. Dieser schädliche Kurs wird von der HRK, die sich willfährig dem neoliberalen Zeitgeist angedient hat, allerdings eher fortgesetzt als kritisch reflektiert.
Für die Universität sollte dagegen Ansporn sein, die mit dem „Kampf um die Zukunft!“ neu entwickelte Perspektive der Solidarität und der humanistischen Relevanz von Bildung und Wissenschaft begründet zu vertreten und gemeinsam zu realisieren. Friedenswissenschaft statt Betriebswirtschaft! Die Zukunft beginnt mit jedem Tag.